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TCM und Akupunktur

In der TCM (Traditionell Chinesischen Medizin) bedeutet Gesundheit ein dynamisches Gleichgewicht mit der Fähigkeit, sich an innere und äußere Veränderungen anzupassen. Yin und Yang bilden das bewegliche Gegensatzpaar, das alles Leben erzeugt: Tag und Nacht, Aktivität und Ruhe, Ein- und Ausatmung. Das Yin und Yang Symbol, in dem das Dunkle und das Helle immerwährend kreisen, sich ergänzen und hervorbringen, steht für die sich ständig ändernde Balance von Yin und Yang.

 

Ein Ungleichgewicht von Yin und Yang kann zu Krankheiten führen. Dafür können verschiedene Faktoren ursächlich in Frage kommen: Konstitution (familiäre Veranlagung), emotionaler und geistiger Zustand (Stress, Trauer, Ängste etc.), Ernährung (z. B. Qualität der zugeführten Lebensmittel), Umweltfaktoren (z. B. Kälte, Wind, Trockenheit), Traumata (Unfälle, seelische Verletzungen), Drogen (Nikotin, Alkohol, Medikamente etc.).

Um dem Patienten die beste Behandlung zuzuführen, muss der Akupunkteur diese Faktoren in Erfahrung bringen und deren Gewichtung einschätzen. Deshalb fragt er nicht nur nach den akuten Beschwerden, sondern erstellt eine komplette Anamnese gegebenenfalls inklusive einer körperlichen Untersuchung sowie einer Pulsund Zungendiagnose.


Die Akupunkturbehandlung
Bei der Akupunkturbehandlung werden Stahlnadeln in ausgewählte Punkte gestochen, um das zuvor festgestellte Ungleichgewicht auszugleichen. Da die Nadeln sehr fein sind, wird der Einstich zumeist als wenig schmerzhaft empfunden. Ein "schweres", "ziehendes" oder "elektrisches" Gefühl ist wünschenswert und zeigt dem Akupunkteur, dass die Nadel das "Qi" erreicht hat. Die 2 bis 15 Nadeln werden zwischen 20 und 30 Minuten im Körper belassen. Nach etwa der sechsten Behandlung lassen sich Aussagen über die individuelle Ansprechbarkeit des Patienten auf die Nadeltherapie treffen und die Gesamtbehandlungsdauer kann abgeschätzt werden.Normalerweise gilt: Je älter die Erkrankung, desto länger muss der Patient behandelt werden.

 

Die Akupunkturtherapie unterliegt keiner Altersbegrenzung nach oben oder unten, auch Schwangere können behandelt werden. Bei einer fachgerecht durchgeführten Akupunktur kommt es zu keinen Nebenwirkungen. Im Verlauf der Behandlung kann es manchmal zur Aktivierung chronischer Prozesse kommen, da die Selbstheilungskräfte stärker werden. Solche positiven Reaktionen sind dem Therapeuten mitzuteilen, damit er seine Behandlung darauf abstimmen kann. Meist tritt nach der Akupunktur eine wohlige Entspannung auf, ab und zu ein vermehrtes Schlafbedürfnis. Zwei Stunden vor und nach jeder Akupunkturbehandlung sollte auf üppige Mahlzeiten, Alkoholgenuss, sexuelle Aktivitäten sowie körperliche Anstrengung verzichtet werden.Zusätzlich zur Behandlung von Krankheiten kann die Akupunktur auch zur Gesundheitsprävention eingesetzt werden, da ein gestörtes Gleichgewicht bereits erkannt werden kann, wenn der Patient noch keine Beschwerden hat.


Indikation
Die Akupunktur ist im Westen besonders durch die Behandlung von sehr schmerzhaften Zuständen wie Arthritis, Migräne und Neuralgien sowie durch Operationen mit Akupunkturbetäubung bekannt geworden.

Die Behandlungsmöglichkeiten sind jedoch viel umfassender. Sie reichen von akuten, infektiösen Krankheiten bis hin zu chronischen Organerkrankungen. Es hat sich gezeigt, dass Störungen wie Schlaflosigkeit, Stresserscheinungen, Energielosigkeit, Schmerzzustände, hormonelle Störungen, viele Suchterkrankungen, funktionelle Erkrankungen, Allergien, Alterserscheinungen, Autoimmunerkrankungen sowie Kinderkrankheiten sehr gut auf die Akupunktur ansprechen.

 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine Liste von Erkrankungen veröffentlicht, die erfolgreich mit der Akupunktur behandelt werden können. Dazu gehören zum Beispiel Erkältungen, Bronchitis, Asthma, Sinusitis, Kopfschmerzen, Migräne, Trigeminusneuralgie, Arthritis, Tennisellbogen, Ischialgie, Lumbago, HWS-Syndrom, Magenschleimhautentzündung, Kolitis, Verstopfung, Durchfall, Konjunktivitis, Tinnitus, Katarakt. Bei Auflistungen der Krankheitsbilder, die durch Akupunktur geheilt werden können, ist aber stets zu beachten, dass die traditionelle Akupunktur den ganzen Menschen behandelt und nicht nur eine schulmedizinisch definierte Krankheit.

 

Auch wenn zwei Patienten mit der gleichen Erkrankung zur Behandlung kommen, werden sie, wenn die Ursachen verschieden sind, unterschiedlich behandelt. Denn jede Störung hat eine individuelle Entwicklung und stellt sich als persönliche Leidensgeschichte des Patienten dar. Deshalb muss auch die Therapie individuell angepasst sein.

Ich liebe, was ich tue. Diese Passion lebe ich jeden Tag.